Montag, 17. Mai 2021

Die Buchdatei ist fertig. Wie und wo veröffentliche ich jetzt?

 

Die Buchdatei ist fertig. Wie und wo veröffentliche ich jetzt?

Die Buchdatei beziehungsweise das Manuskript liegt jetzt fertig auf Ihrer Festplatte. Jetzt soll die Datei zu einem Buch werden und das Licht der Öffentlichkeit erblicken.

Nur wo wollen Sie veröffentlichen?

Sie träumen von einem Verlag als Autor mit Ihrem Erstlingswerk aufgenommen zu werden. In einem vorherigen Post habe ich beschrieben welche Hürden auf Sie warten und wie schmal Ihre Tantiemen ausfallen werden.

Auch wichtig in diesem Zusammenhang für Sie: 

Gesetzt der Fall Sie haben Erfolg und ein Verlagshaus nimmt sich Ihrer an. Bis dann Ihre Buch auf dem Markt, sprich in den Buchhandel kommt, vergehen gut und gerne 2 Jahre. Wollen Sie wirklich so lange warten?

Der einfachste und schnellste Weg ist das Selfpublishing, deshalb gehe ich darauf näher ein.

Es gibt verschiedene Plattformen auf denen Sie Ihre Buchdatei (besser Ihr Manuskript) hochladen und veröffentlichen können.

Amazon dürfte die bekannteste und größte Online-Plattform für Taschenbücher und eBooks sein. 

Daneben gibt es noch einige andere wie BoD was wohl das Kürzel für Book on Demand ist. Oder Thalia und viele andere die sich bei Google finden lassen.

Ich persönlich arbeite mit Amazon und Bookmundo und das aus folgenden Gründen:

Als ich vor vielen Jahren anfing kleine Ratgeber-eBooks zu schreiben, gab es praktisch nur Amazon die eine Plattform für Selfpublisher zur Verfügung stellte und das auch nur für eBooks. Taschenbücher konnte man damals noch nicht produzieren.

Als dann noch die Taschenbuchvariante neben den eBooks auftauchte, mochte ich nicht mehr zu einem anderen Plattformanbieter, die so langsam auch in die Puschen kamen, wechseln.

Zu Bookmundo gelangte ich, weil ich im stationären Buchhandel bestellbar sein wollte. Das hatte seine Gründe weniger in meiner Eitelkeit sondern vielmehr diese:

Ich begann, als ich die Ratgeberschiene hinter mich ließ und mich ernsthafteren Texten zuwandte, Lesungen zu veranstalten. Zuerst bei der Caritas in Düsseldorf, dann auch woanders und teilweise auf Einladung wie bei den "Rather Kulturwochen" oder den "Düsseldorfer Kulturherbst". Als ich mir dann langsam einen regionalen Namen und eine gewisse Fanbase "erlesen" und "erschrieben" hatte. Bekam ich häufig die Frage und den Vorwurf gleichermaßen zu hören "Warum kann man Ihre Bücher nicht im Buchladen kaufen?" Und "Bei Amazon kaufe ich grundsätzlich nichts ein, die machen die kleinen Einzelhändler kaputt."

Im Buchladen um die Ecke konnte man meine Bücher nicht bestellen und kaufen, weil Amazon nur eine amerikanische ISBN vergibt. Doch damit ist man nicht bei den deutschen Grossisten, bei dem der Buchhändler Bücher für seine Kunden bestellt, nicht gelistet. Ich benötigte also eine deutsche ISBN und die waren für Selfpublisher wie ich es einer war und bin noch recht teuer, ich glaube über 100 €. 

Mittlerweile hat sich das geändert. Ich habe für mich Bookmundo gefunden wo ich meine Bücher auch für den stationären Buchhandel mit deutscher ISBN anbieten kann. Ich bin also bei allen Buchgrossisten gelistet (das macht auch Bookmundo für mich). Ich brauche nur die ISBN zu kaufen und Bookmundo listet mich bei allen Buchgrossisten und Online-Plattformen wie Thalia etc..

Die deutsche ISBN kostet dort einmalig € 12,75 inkl. MwSt. und der weitere Service ist quasi kostenlos. Warum bin ich denn dann bei Amazon geblieben?

Das hatte mehrere Gründe. Der erste Grund ist der Einkaufspreis meiner Autorenexemplare die ich für meine Lesungen brauche. Denn bei meinen Lesungen kaufen viele meiner Zuhörer das jeweilige Buch sofort und mit Signatur. Die Autorenexemplare die ich auch bei Bookmundo bestellen könnte sind um einiges teurer, was meinen Gewinn pro Buchverkauf schmälern würde.

Der zweite Grund ist einfach die schiere Größe von Amazon. Ich habe sogar schon einige Emails aus den USA erhalten. Beispielsweise das man mit meinen Bücher, sozusagen beim Lesen, die eigenen Deutschkenntnisse auffrischen wollte. Das waren alles Amazonkunden. 

Warum sollte ich einem so großen Markt, wie Amazon ihn mir bietet freiwillig den Rücken kehren? Und für die Puristen unter meinen Lesern habe ich ja Bookmundo. Also alles gut.

Bei Amazon biete ich vornehmlich meine eBooks an. Warum?

Ebooks werden kaum über den stationären Buchhandel verkauft. Wollte ich dort mit meinen Ebooks aber im Angebot bleiben, bräuchte ich auch hierfür eine eigene ISBN, damit sich das Ebook vom Taschenbuch unterscheidet.

Bei Amazon gibt es die sogenannten Prime-Kunden. Die zahlen monatlich etwa 10 € Gebühren für beispielsweise kostenlose und schnellere Lieferung ihrer bestellten Waren und können obendrein auch noch die eBooks die sich bei Amazon zum Kindle-Publishing angemeldet haben, kostenlos lesen.

So erhalte ich Leser, die sich niemals ein eBook, geschweige denn ein Taschenbuch von mir kaufen würden.

Für jede gelesene Seite werde ich auch noch bezahlt. Nun fallen Sie jetzt bitte nicht vom Hocker, für jede gelesene Seite aus einem meiner eBooks bekomme ich 0,0024 - 0,0026 Cent. Wahrhaft fürstlich nicht wahr.

Viel kommt da nun  wirklich nicht zusammen, aber immerhin, ich werde als Autor wahrgenommen und gelesen. Das ist mir der ganze Spaß schon wert.

Die Technik des Hochladens Ihrer Buchdatei ist bei Amazon und Bookmundo sehr ähnlich und kinderleicht. Aber Achtung bei der Cover-Gestaltung. Versuchen Sie erst gar nicht, beispielsweise Ihr Buchcover das Sie mit dem Cover-Creator von Amazon erstellt haben, nach Bookmundo oder einem anderen Anbieter mitzunehmen. Das könnte gefährlich werden wegen des Copyrights. Ich habe es jedenfalls noch nie versucht und hüte mich davor.

Die Folge davon ist, das ich für ein und dasselbe Buch immer zwei Cover habe. Eines mit Amazon und ein anderes mit Bookmundo erstellt.

Alle deine Bücher die du als Selfpublisher in den Buchmarkt bringst, werden als BoD, also Book on Demand (Buch auf Bestellung) vertrieben. Es ist hierbei also gleichgültig auf welcher Plattform du dein Buch vertreiben möchtest. Denn gerade das Drucken von Büchern auf Bestellung (mit Digitaldruck), macht das Selfpublishing erst möglich.

Bei der Auswahl deiner Vertriebsplattform achte auf den Einkaufspreis für deine Autorenexemplare, denn der kann von Plattform zu Plattform variieren. Weiter oben schrieb ich, das ich meine Autorenexemplare immer bei Amazon ordere, da ich dort nur die reinen Druckkoste plus Versand bezahle. Bookmundo ist mir für die Autorenexemplare zu teuer.

Achte auch darauf, das wenn du mit verschiedenen Online-Plattformen arbeiten willst, dein Buchverkaufspreis immer identisch ist und vergiss die 7% Mehrwertsteuer nicht (obschon diese bei Amazon wie auch Bookmundo automatisch eingerechnet wird).

Herzlichst

Michael Uhlworm





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